Heute möchte ich euch einen kleinen Überblick über das Aufnehmen von Zeitraffern (Time Lapse) geben. Bei der Aufnahme von Zeitraffern, werden Bilder in vorher festgelegten Abständen aufgenommen. Etwa alle 5 Sekunden ein Bild. Beim Abspielen der Bilderfolge als Film, sind die Vorgänge dann schneller zu sehen, als sie in Wirklichkeit waren. Das kann man am Beispiel vorbeiziehender Wolken gut erkennen.

Das das Aufnehmen einer Zeitraffersequenz eine zeitaufwändige Sache sind, verdeutlicht folgendes: Um eine Sekunde Film zu erhalten, müssen 25 Bilder (PAL Standard) aufgenommen werden. Für einen Film von 10 Sekunden Länge werden also 250 Aufnahmen benötigt. Nimmt man also alle 5 Sekunden ein Bild auf, so benötigt man rund 21 Minuten Aufnahmezeit um 10 Sekunden Film zu erhalten. Das ganze ist also nichts für Ungeduldige. So können für die Aufnahme eines mehrminütigen Films schon einige Stunden Aufnahmezeit zusammen kommen. Und es folgt ja noch die Nachbearbeitung.

Was sollte man bei der Aufnahme beachten?

Damit es im späteren Film nicht zu unschönen Rucklern im Bild kommt, ist ein stabiler Stand der Kamera wichtig. Eine stabile Unterlage oder besser ein Stativ sind also Pflicht.

Auch wenn es nachher mal ein Film werden soll, unterliegt die Zeitraffer-Fotografie den selben Regeln wie die klassische Fotografie. Deshalb haben auch hier die Motivwahl und eine korrekte Belichtung einen entscheidenden Anteil am Endergebnis. Als Motiv empfiehlt sich ein Ort mit viel Bewegung. Etwa eine belebte Straßenkreuzung, ein Fluss mit Schiffsverkehr, vorbeiziehende Wolken oder ein Sonnenuntergang.

Zu empfehlen ist außerdem die Verwendung des manuellen Modus der Kamera. Falls ein Automatik Modus gewählt ist, wird die Kamera unter Umständen in jedem Bild eine unterschiedliche Beurteilung der Belichtung vornehmen. Im fertigen Film macht sich das in einem ständigen Flackern des Bildes bemerkbar. Auch der Autofokus sollte auf manuell stehen. Der Fokus sollte schon vor Beginn der Aufnahme festgelegt werden. Sonst wird die Kamera auch hier bei jedem Bild neu fokussieren. Also erst Einstellungen vornehmen, dann Probebild machen und danach alles auf Manuell schalten.

Falls die Kamera selbst nicht über die Möglichkeit der Intervallaufnahme verfügt, benötigt man einen externen Fernauslöser der diese Funktion ersetzt. Ich habe dabei mit dem Pixel Timer Kabelfernauslöser gut Erfahrungen gemacht. Damit kann man vorher den gewünschten Intervall und die gewünschte Bilderzahl festlegen.

Hat man alle Einstellungen vorgenommen und den Auslöser gedrückt, kann man sich erst mal zurücklehnen, warten und Tee trinken.

Wie wird aus den einzelnen Bildern ein Film?

Man benötigt nun ein Programm, das aus den vielen einzelnen Bilder eine Film erstellen kann. Da gibt es nun mehrere Möglichkeiten. Es gibt Tools und Videoschnitt Programme, die aus fortlaufend nummerierten Bilderfolgen eine Filmsequenz erstellen können. Adobe Premiere kann das zum Beispiel. Auch Adobe Lightroom bietet die Möglichkeit aus Einzelbildern einen Film zu erstellen. Falls ihr noch tiefer in die Materie einsteigen wollt, kann ich euch die Seiten gwegner.de und lrtimelapse.com von Gunther Wegner wärmstens empfehlen. Dort bekommt ihr viele Informationen zum Aufnehmen und Bearbeiten von Zeitraffern.

Hier könnt ihr einen kleinen Blick auf meinen Zeitrafferfilm „The Time Experiment“ werfen.

So jetzt viel Spaß und raus in die Natur zum „Zeitraffern“.